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Bakterienfreie Produktion: Impfstoff gegen Meningitis

Meningokokken, die Haupterreger bakterieller Hirnhautentzündungen, führen in einzelnen Regionen der Welt immer wieder zu Epidemien, etwa in Afrika und Indien. Es gibt zwar einen wirksamen Impfstoff, der ist jedoch aufwändig in der Herstellung. Bislang werden dafür große Mengen des Krankheitserregers kultiviert, woraus dann in mehreren Schritten die benötigten Antigene isoliert werden. Problematisch ist zum einen die damit einhergehende Biogefährdung, zum anderen der hohe Aufwand zur Aufreinigung und Entsorgung der Bakterienkulturen. Das Team von Prof. Rita Gerardy-Schahn am Institut für Zelluläre Chemie der Medizinischen Hochschule Hannover hat deshalb ein alternatives, gänzlich bakterienfreies Herstellungsverfahren entwickelt, das auch in strukturschwachen Ländern Anwendung finden kann. Die LifeScience-Stiftung hat das Projekt mit 89.000 Euro unterstützt. Damit wurde eine spezielle Chromatografie-Anlage angeschafft, die zur Etablierung des neuen, enzymkatalysierten Produktionsprozesses essentiell ist. Sie ermöglicht nicht nur die Herstellung benötigter Startermoleküle in definierter Länge, sondern auch die Verfolgung des Produktionsablaufes und eine zuverlässige Qualitätskontrolle.

(Jahresbericht 2016)