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Besser ausatmen: Gerät für COPD-Patienten

Die Erkrankung „Chronic Obstructive Pulmonary Disease“ (COPD) ist durch eine dauerhafte Verengung der Atemwege charakterisiert, die oft zu Atemnot und Panik führt. 2016 erhielt ein innovatives Beatmungsgerät die CE-Zertifizierung: Vigaro. Anders als herkömmliche Geräte, die mit hohem Druck Atemgas zuführen, unterstützt Vigaro die Einatmung nur mit moderatem Druck und setzt der Ausatmung zudem einen dynamischen Widerstand entgegen. Das klingt zunächst paradox, entspricht aber genau dem Prinzip der natürlichen „Lippenbremse“, die Menschen bei Atemnot intuitiv einsetzen: Sie pressen die Lippen leicht zusammen, um die Ausatmung zu verlangsamen. Dadurch werden die inneren Atemwege während der Ausatmung länger offen gehalten und Patienten können vollständiger ausatmen. So wird eine Überblähung vermieden. Von dem innovativen Ansatz profitieren vor allem COPD-Patienten, die mit klassischen Beatmungsgeräten nicht gut zurechtkommen. In ersten Studien konnten sie dank des neuen Gerätes wieder besser schlafen, fühlten sich frischer und konnten deutlich längere Strecken gehen. Den Grundstein zu dieser Innovation legte der Arzt Dr. Stephan Rüller mit seinem Team am Forschungszentrum Borstel (FZB). Ascenion hat ihn von der Erfindungsmeldung an begleitet, die Patentanmeldung auf den Weg gebracht und auch den Kooperations- und Lizenzvertrag mit dem Medizintechnik-Spezialisten FLO verhandelt, mit dem es gelang, den Ansatz bis zur Marktreife voranzubringen.

(Jahresbericht 2016)