Bislang galt die USA mit ihrer beeindruckenden Zahl akademischer Ausgründungen als leuchtendes Vorbild für die deutsche Start-up-Landschaft. Eine Analyse, die kürzlich in Nature Biotechnology publiziert wurde, zeigt erstmals ein differenzierteres Bild: rund 40 % der Biotech-Ausgründungen sind nie oder kaum gestartet, d. h. sie sind nie über mehr als einen Mitarbeiter neben der gründenden Person hinausgekommen. Demnach kann Deutschland von den USA noch mehr lernen als gedacht: Unter anderem, dass allein die Zahl an Ausgründungen kein sinnvolles Maß für Transfererfolg ist. Christian Stein plädiert dafür, den Fokus auf Qualität statt Quantität zu legen. Aussagekräftige Indikatoren sind u. a. Kapitalisierung, Zahl der Arbeitsplätze und Überlebensrate nach mehreren Jahren.
- Artikel im Laborjournal: „Start(up)-Schwierigkeiten in der Biotech-Branche“ http://www.laborjournal-archiv.de/epaper/LJ_20_09/54/index.html
- Studie in Nature Biotechnology: “The biotech living and the walking dead” https://www.nature.com/articles/s41587-019-0399-1