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Helmholtz Munich, ITM und die Universitätsklinik Münster starten klinische Studie für eine zielgerichtete Therapie gegen das Glioblastom

Die Partner haben eine Phase-I-Studie begonnen, um LuCaFab (ITM-31), ein radioaktiv markiertes Antikörper-Fab-Fragment gegen CA XII, zur Behandlung von Glioblastomen zu evaluieren. Es soll nach der Tumorentfernung das Risiko eines Rückfalls senken.

Die von Prüfärzten initiierte, multizentrische Phase-I-Studie soll die Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit von LuCaFab untersuchen und das Dosierungsschema für künftige Studien festlegen. Klinischer Sponsor der Studie ist die Universität Münster. Die Studie wird neben Münster auch in Kliniken in Essen, Köln und Würzburg durchgeführt und von Helmholtz Munich und Isotope Technologies Munich (ITM) unterstützt. LuCaFab ist ein Antikörperfragment gegen Carboanhydrase (CA) XII, das mit dem hochreinen medizinischen Radioisotop Lutetium-177 von ITM gekoppelt wurde (n.c.a. 177Lu, EndolucinBeta®).

Der Wirkstoffkandidat könnte die Prognose von Glioblastom-Patienten deutlich verbessern. Das Glioblastom ist ein besonders aggressiver und schwierig zu behandelnder Hirntumor. Bei Standardbehandlung liegt die durchschnittliche Überlebenszeit bei nur 16 bis 18 Monaten nach Diagnose. Ursache sind vor allem verbliebene Tumorzellen, die in das umgebende Gewebe gestreut haben und nach der Tumoroperation wieder wachsen und zu einem Rückfall führen. LuCaFab wird in die Tumorhöhle appliziert, die durch die Operation entstanden ist, wo es mit seiner toxischen Ladung spezifisch an verbliebenen Glioblastom-Zellen binden kann. Da gesunde Hirnzellen kein CA XII exprimieren und das n.c.a. 177Lu Radioisotop einen sehr kleinen Wirkradius hat, bleibt gesundes Gewebe weitgehend verschont.

Die therapeutische Zielstruktur und das spezifische Antikörperfragment gehen auf Forschungsarbeiten von Prof. Reinhard Zeidler zurück, der Professor an der HNO-Abteilung des LMU Klinikums und Gruppenleiter am Helmholtz Munich ist. Zusammen mit Experten des LMU Klinikums, u. a. Prof. em. Hans-Jürgen Reulen (Neurochirurgie) und Dr. Franz Josef Gildehaus (Nuklearmedizin und Radiopharmazie), hat er die Anwendung einer radioaktiv markierten Version des Antikörperfragments im Rahmen von Glioblastom-Operationen entwickelt, um das Rückfallrisiko zu senken.

Ascenion, Technologietransferpartner von Helmholtz Munich, hat viele Jahre lang mit Reinhard Zeidler zusammengearbeitet und ihn in Fragen von IP und Technologietransfer unterstützt. In enger Zusammenarbeit mit der Abteilung Innovationsmanagement von Helmholtz Munich war Ascenion auch maßgeblich an der Verhandlung des im Juli abgeschlossenen Lizenzabkommens für die zugehörigen Patente und Know-how zur Produktion und Anwendung von LuCaFab beteiligt. Ascenion wird als Teil des Projektteams den Transfer dieses vielversprechenden Ansatzes in die klinische Praxis weiterhin begleiten.


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