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Neue Technologie kann die Diagnose von COVID-19 und anderen Krankheiten verbessern

Wissenschaftler vom Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) und der Julius-Maximilians-Universität (JMU) in Würzburg haben eine neue Diagnostik-Plattform entwickelt, die mehrere Marker in einem einzigen Test nachweisen kann.

Die meisten molekularen Testverfahren identifizieren einen bestimmten krankheitsbezogenen Marker, so auch die aktuell genutzten PCR-Tests zum Nachweis von Corona. Die Ergebnisse zeigen, ob SARS-CoV-2 vorhanden ist oder nicht, liefern aber keine weiteren Details. Die am HIRI und an der JMU entwickelte Technologie bietet einen neuen Multiplex-Ansatz. Damit wird es möglich, eine fast beliebig große Zahl an Markern in einem Test zu analysieren. Ein COVID-19-Test könnte z. B. nicht nur zeigen, ob SARS-CoV-2 vorhanden ist, sondern auch welche Variante vorliegt. Weiterhin könnten zusätzliche pathogene Viren oder Bakterien oder sonstige Marker von Interesse nachgewiesen werden.

Die Technologie wurde “LEOPARD” getauft, kurz für “Leveraging Engineered tracrRNAs and On-target DNAs for PArallel RNA Detection”. Sie nutzt die Entdeckung, dass prinzipiell jede RNA in eine Leit-RNA für Cas9 verwandelt werden kann, die dann zum Schneiden spezifischer DNA-Sequenzen mit Hilfe des CRISPR-Cas9-Systems führt. „Anschließend können wir überprüfen, welche Genomsequenzen geschnitten werden und auf welches Pathogen, also auf welchen Krankheitserreger, dies zurückzuführen ist“, erläutert Chase Beisel, Professor an der JMU und Forschungsgruppenleiter am HIRI. Die Arbeiten wurden kürzlich in der Fachzeitschrift Science veröffentlicht. Der Ansatz kann die Effizienz und Genauigkeit von Diagnosen in vielen Bereichen verbessern, auch außerhalb von Infektionskrankheiten, z. B. bei Krebs oder seltenen genetischen Erkrankungen.

Ascenion, Technologietransferpartner des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) und dessen Zweigstelle HIRI, hat seit vielen Jahren eng mit den Wissenschaftlern zusammengearbeitet und die Patentierung und Validierung ihrer Arbeit unterstützt. Ascenions Technologiemanager haben auch dabei geholfen, finanzielle Mittel für die Translation zu sichern und werden den Forschern weiterhin zur Seite stehen, um die Erfindung zu einem attraktiven Business Case weiterzuentwickeln.

 

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